Cazze in Norwegen #2 Berge in Bergen

Natürlich sind wir wieder rausgekommen, was habt ihr denn gedacht ;-)
Wir fuhren aus dem Chaos, nur um in das nächste Chaos reinzufahren. Wer sich die Straßen in Bergen ausgedacht hatte, musste sicher bei der Konzipierung vollkommen besoffen gewesen sein. Es wimmelte in Bergen nur so von Brücken, Tunneln und spiralförmigen Stadtautobahnauffahrten.

Cazze beim Autofahren... So zufrieden habe ich nicht immer geschaut

Natürlich haben wir uns trotz Navi erst einmal verfahren und sind in den falschen Tunnel gefahren, den wir dann wieder komplett zurückfahren mussten. Vielleicht sollte ich dabei noch erwähnen, dass fast jeder Tunnel Maut kostete. Hin und zurück.
Aber irgendwann haben wir dann doch den Weg zu unserer Ferienwohnung gefunden. Wir wohnten ein wenig außerhalb von Bergen auf der Insel Lillesotra und nachdem wir unser Auto gewaschen hatten, machten wir erst einmal einen ausgedehnten Abendspaziergang.

Typisches Norwegisches Haus


Wir stellten fest, dass Bergen (bzw Lillesotra) sehr bergig war, aber wir fanden einen schönen See mit Babyentchen, wo wir schöne Seefotos machten.
Es waren sehr viele Teslas unterwegs.

See mit Babyentchen ... hier haben sie sich nur versteckt ...


Am nächsten Tag machten wir erst einmal gemütlich frühstück und fuhren in die Innenstadt. Wir brauchten ewig um einen Parkplatz zu finden. Nicht, weil es einen Mangel an Parkplätzen gab, sondern weil wir kein Norwegisch konnten und das verdammte Schild nicht verstanden, dass uns sagen sollte, ob wir überhaupt dort parken durften. Zum Schluss fuhren wir doch sicherheitshalber ins Parkhaus.

Der Hafen mit den berühmten Fischerhäusern im Hintergrund


Wir liefen durch die Innenstadt und holten uns zum Mittagessen erst einmal Shrimps und Tintenfischringe vom Markt, die wir auch gleich vor Ort verzehrten. Es war sonnig und es herrschte fast maritimes Klima, wenn es nicht so windig gewesen wäre. Danach kauften wir uns erst einmal ein paar hübsche Postkartis für die Lieben (und nicht so Lieben) zu Hause. In dem Postkartenladen gab es das übliche Souvenirzeugs, sehr viele Norwegerpullis und Strickmützen. Und einen Haufen Trolle. Ich bin bis jetzt immer noch hin und hergerissen, ob ich diese Dinger nun total toll oder ultimativ hässlich finden soll. Da ich keinen Troll kaufen wollte (mit dem hätten sich die Eulis sowieso nicht verstanden, er spricht doch nur norwegisch), entschied ich mich für eine Trollpostkarte, die ihren Weg nach Österreich fand. Ursprünglich wollte ich Postkarten aus Bergen und von unserer zweiten Station Stavanger verschicken, doch nachdem wir die Briefmarken besorgt hatten … blieb es doch nur bei Bergen.

Mist ... müssen wir unsere Postkarten doch woanders einwerfen


Direkt neben unserem Postkartenladen befand sich das Viertel Bryggen, ein historisches Hafenviertel mit traditionellen bunt bemalten Bootshäusern, die total bekannt waren und auf jeder Norwegenpostkarte entgegensprangen. Doch in Wirklichkeit sah das ein wenig … meh aus.
Vor diese bunt bemalten Bootshäuse fuhren im Minutentakt die Touribusse vor. Touris raus. Ein zwei Bilder. Touris wieder rein in den Bus. Bus fährt weiter. Die Bootshäuser waren allerdings einfach nur bunt bemalte Häuser, wie man sie in Norwegen überall sah (und von denen wir bereits gestern schöne Bilder ohne Touribusse vornedran machen konnten).
Viel interessanter fanden wir, was sich hinter den Häusern befand.
Schatten.

Hinter den berühmten Häusern


Die Sonne knallte vom Himmel und trotz nordischem Nornenwind (ich wars nicht, versprochen!) waren wir so durchgeschwitzt, dass wir erst einmal eine Pause brauchten.
Als unsere Batterien wieder aufgeladen waren, folgten wir den Treppen, die hinter uns waren. Oben genossen wir die Aussicht über Bergen und dem Hafen. Doch das war uns nicht genug. Natürlich mussten wir noch den restlichen Berg hochsteigen, was überhaupt nicht anstrengend in der Hitze war. Aber oben wurden wir mit einer noch besseren Aussicht belohnt.
Und Ziegen. Die konnte man sogar streicheln, was ich erst mal ausgiebig gemacht habe. Die Ziegen liefen frei herum und hatten GPS Sender an ihren Halsbändern, dass sie sich nicht einfach so aus dem Staub machten.
Nach der Ziegenstreichelei klappte der Abstieg natürlich wie von selbst, wir mussten uns nur runterrollen lassen.

Ziegeeeee


Unten angekommen gingen wir erst mal Einkaufen. Das Essen in Norwegen ist teuer, was ein Grund war, weshalb wir eine Ferienwohnung und eine Unmenge an Essen quer durch Deutschland und Dänemark gekarrt hatten. Doch der Fisch war überraschenderweise recht günstig. Wir kauften uns eine Familienpackung Lachs (es gab keine kleineren Größen) und noch diverse andere Zutaten für das Abendessen (unter anderem Zitronen … merkt euch das für später) und fuhren nach Hause in unsere Ferienwohnung.

Die Aussicht hinter unserer Ferienwohnung


Am nächsten Tag beschlossen wir, auch noch den anderen Berg zu besteigen. Dieses mal packten wir uns ausreichend Wasser ein und ich packte uns Lunchboxen. Dazu schmierte ich ein paar Brötchen und packte den halben Apfel, der im Kühlschrank eingewickelt in Alufolie, lag. Der Berg, der heute vor uns lag, hörte auf den Namen Ulriken (ob er darauf hörte, habe ich nicht ausprobiert).
Wir fuhren mit unserem Auto bis zur Bahn, die hoch zum Ulriken führte. Doch statt die Bahn zu nehmen, gingen wir um das Gebäude herum, bis wir zum ausgeschilderten Wanderweg kamen. Dieser führte mitten in den Wald. Bald stellten wir fest, dass das kein ganz normaler Wanderweg, sondern viel mehr ein Abenteuerpfad war, auf dem man alle paar Meter über dicke Wurzeln, Steine und hohe Pflanzen klettern musste. Außer uns war niemand auf dem Wanderweg, was ich sehr entspannend fand. Wir fühlten uns wie Helden in einem High-Fantasy-Roman auf dem Weg zum Monster oder dem Schatz. Jetzt hätten nur noch die Trolle aus dem Souvenirshop gefehlt. Ganz weit oben, mussten wir nur noch über ein paar Felsen klettern. Aber dann konnten wir schon die Aussichtsplattform sehen … und, dass es auch eine Treppe gegeben hätte!

Hier wohnen die Trolle


Wir ärgerten uns aber nur ein bisschen, da die bestimmt nicht so idyllisch gewesen wäre. Oben auf dem Berg angekommen, holten wir unsere Brotzeit heraus. Wir aßen unsere Brote und packten die Kinderriegel und den halben Apfel als Nachtisch aus. Allerdings bemerkten wir, dass der Apfel gar kein Apfel war. Sondern die Zitrone, die wir am Tag zuvor zum Lachs eingekauft hatten.
Nagut. Wie heißt es so schön? Sauer macht lustig ;-)

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