Ich war Anfang Juli in Norwegen. Im Gegensatz zu anderen Urlaubsreisen war die Anreise schon ein Highlight und daher einen Extrapost wert. Also schnappt euch euren Kaffee, Kakao oder gleich Wodka-O und macht es euch gemütlich.
Los geht die Reise.
Insgesamt waren innerhalb von drei Tagen 1.779 km (laut Google Maps) zurückzulegen.
Wir starteten Sonntag früh in Nürnberg. Wir packten unseren Mazda (das Auto von meinem Freund, mein Fiesta hätte das sicher nicht ausgehalten) bis unter die Dachkante voll, denn wir hatten eine Ferienwohnung (bzw. Zwei) und mussten neben den Klamotten, die Kameraaustüstung von Schatzi und dreizehntausensiebenhundervierundneunzig Notizbüchern von mir auch noch eine rappelvoll gepackte Kiste mit Essen, Getränke und eine Kühlbox mitnehmen. Denn Essen war teuer in Norwegen, besagte die Legende.
Die erste Etappe war die Stecke Nürnberg -Kiel, die mit ca. 700 km die längste Wegstrecke war. Aber auch die ereignisloseste. Es gab kaum Staus, keine Unfälle, aber hunderte Tote (Mücken aud der Windschutzscheibe). Und sehr viele Kamikazieschmetterlinge.
Nach zwei Fahrerwechseln kamen wir in Kiel an und fingen uns erst einmal was zu Essen. Bei Schatzi gab es Fisch und bei mir »Himmel und Hölle«. Das ist Kartoffelbrei und Apfelmus und zerstückelte Blutwurst.
Wir gingen zurück in unser Hotel. Das Zimmer war gut, hatte jedoch das kleinste Badezimmer, dass ich je gesehen hatte. Es war so eng, dass man sich duschen konnte, während man auf der Toilette saß. Was ich aber nicht ausprobiert habe, weil sich direkt neben dem Klo die Steckdose für den Rasierer befand.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter. Nachdem wir aus der Ferne unseren Flensburger Punkten zugewunken hatten, passierten wir die Grenze und durchquerten Dänemark einmal komplett von Süd nach Nord.
Gegen Mittag waren wir essen in einer Raststätt namens Monarch und ich bestellte mir einen Kylling-Burger. Ich hatte keine Ahnung was das war – abgesehen von einem Burger und lies mich daher überraschen. Der Kylling-Burger stellte sich dann als Chicken-Burger heraus, nachdem ich einige Zeit Fisch vermutet habe (meine Geschmacksnerven sind wohl nicht die Besten).
Wir fuhren weiter und nach einiger Zeit kamen wir in Hirtshals an. Es war noch einige Zeit, bis wir bei unserem Check-in beim Hafen sein mussten, also gingen wir in die Innenstadt.
Die Häuser waren schön mit Backsteinen und erinnerten ein bisschen an das Alte Land bei Hamburg. Wir haben einen Eisstand gesehen und stellten fest, dass wir keine Dänischen Kronen dabei hatten (im Monarch hatten wir mit Karte gezahlt). Doch das machte nichts, den selbst bei diesem kleinen Eisstand konnte man mit Karte zahlen. Und dann kauften wir uns eines der leckersten Eise, das wir je gegessen hatten. Himbeere und Cookies mit Kokosschokokuss und Marshmallowcreme.
Damit setzten wir uns in die Sonne und genossen die Aussicht aufs Meer.
Schließlich war es Zeit zum Einchecken. Wir fuhren in den Hafen und folgten den Schildern zu unserer Fährgesellschaft Fjordline.
Wir bekamen unsere Tickets und ein »Low Bergen« Schildchen und mussten uns in Reihe 15 stellen, wo schon einige »Low Bergen« Autos standen (mit »Low« war übrigens die Höhe unseres Autos gemeint ^^)
Es dauerte noch eine Stunde, bis die Fähre kam, also vertrieben wir uns die Zeit mit etwas Maumau.
Einen Platz weiter kamen Laster mit Sattelschleppern an. Die Laster luden die Sattelschlepper ab und fuhren wieder weg. Dann kamen Hubwagen und fuhren ein Gestell unter die Sattelschlepper, damit diese besser transportiert werden konnten.
Dann kam die Fähre. Es war ein großes Schiff, jedoch sah es nicht ganz so aus, als würde es über hundert Autos, Dutzende Wohnmobile und achtzehn Sattelschlepper draufpassen.
Dann fuhren die Rampen hinunter und es kamen jede Menge Autos heraus. Und wenn man dachte, jetzt wären endlich alle Autos draußen, kamen noch mehr.
Schließlich waren alle draußen und wir wurden eine Reihe nach der anderen auf die Fähre gewunken.
Je näher wir der Fähre kamen, desto mehr wurde uns bewusst, wie riesig sie war.
Wir fuhren in das Maul der Fähre hinein und fuhren ein paar Rampen hinauf, bis wir auf unseren Stellplatz gewiesen wurden, neben den anderen Autos aus der »Low Bergen« Gang. Wir stiegen aus, packten unsere Rucksäcke und unsere Kühltruhe und suchten unsere Kabine. Dort angekommen, mussten wir nur unsere Bordkarte über den Türsensor ziehen und schon ging die Tür auf. Dort waren an zwei Seiten Klappbetten, doch man konnte noch zwei Betten von der Decke runterziehen, sodass Platz für vier Personen war. Und das Bad war größer als das in Kiel!
Taschen abgeladen und Kühltruhe wieder an den Strom angeschlossen.
Wir gingen auf das Deck und stellten fest, dass der Beladevorgang schon abgeschlossen war und die Fähre bereits losgefahren war. Außerdem flog uns ein Schwall Möwen hinterher, die sich durch das aufgewirbelte Meerwasser Futter erhofften. Wir standen einige Stunden auf dem hinteren Deck, sahen uns die Möwen an, machten Videos und Fotos, tanzten auf dem Hubschrauberlandeplatz und sahen uns den Sonnenuntergang an.
Dann gingen wir nach drinnen und durchstöberten den Duty Free Shop.
Dort gab es riesige Packungen von allem möglichen Süßigkeiten, Unmengen an Wein und Zigaretten. Aber wir kauften uns nichts und holten uns lieber in der Kantine was Anständiges (aka Pommes mit Würstchen ^^)zu Essen.
Danach gingen wir ins Bett.
Man merkte kaum, dass man auf einem Schiff war, den es schaukelte so gut wie gar nicht. Bis auf Nachts um vier, als es plötzlich ziemlich auf und ab wippte. Kurze Zeit später, kam eine Durchsage, dass wir bald in Stavanger ankommen und dass sich alle, die in Stavanger aussteigen wollten, jetzt zu ihren Autos begeben sollten. Aber abgesehen davon hatten wir eine ruhige Nacht.
Am nächsten Tag gingen wir in den Frühstücksraum, der sich am Bug des Schiffs befand. Und da hatten wir eine echt tolle Aussicht. Gestern haben wir nur Wasser und den Sonnenuntergang um uns herum gesehen, doch jetzt waren rechts und links von uns riesige Klippen und grüne Wälder.
Wir stellten uns vorne ans Bug und stellten Titanic nach. Dabei mussten wir feststellen, das es Jack und Rose wahrscheinlich vom Bug geweht haben müsste bei dem vielen Fahrtwind.
Dann war es für uns Zeit, unsere Sachen zu packen und zum Auto zu gehen. Die Crew ging bereits durch die Kabinen und wechselten die Betten.
Wir mussten im Auto nur ein bisschen warten, dann wurde uns das Startsignal gegeben und wir konnten fahren. Wieder ging es eine Rampe hinunter und wir waren plötzlich im hafen von Bergen, wo uns erst einmal in Was zu verzollen/nichts zu verzollen einteilen mussten und es einen riesen Stau gab.
Und ob wir da wieder rausgekommen sind, das erfahrt ihr im nächsten Post.