Cazze campt

Ab heute ist es wieder soweit: Vor zwei Wochen hat es auf der Buchmesse wie verrückt geschneit, doch das ist uns jetzt egal. Es heißt Zelte einpacken, Schlafsäcke aufrollen und die Plüschplotbunnies nicht vergessen!
Denn es ist wieder Zeit für CampNaNoWriMo!

Für alle, die sich jetzt fragen »HähwaswiewarumwasmachtdieAlteichverstehnurBahnhof!?!« eine kurze Erklärung.
CampNaNoWriMo ist ein Ableger vom NaNoWriMo – dem National Novel Writing Month. Der NaNoWriMo findet jedes Jahr vom ersten bis zum 30ten November statt. Dazu treffen sich weltweit schreibwütige Verrückte (in manchen Gegenden auch Autoren genannt), die es in diesem Monat schaffen wollen einen Roman mit 50.000 Wörtern zu schreiben. Dabei geht es in erster Linie nicht um Qualität oder »The next J. K. Rowling« zu werden, sondern darum seinen Allerwertesten hochzubekommen und eine erste Rohfassung niederzuschreiben. Wer am 30.11. seine 50.000 Wörter zusammenbekommen hat, darf sich »Winner« nennen und kann sich eine hübsche Urkunde ausdrucken.
Das CampNaNoWriMo findet im April und im Juni statt. Im Gegensatz zum November kann man da sein Schreibziel selbst aussuchen. Aber man kann nicht nur heraussuchen, wie viel Wörter man schreiben möchte. Wenn man zum Beispiel seinen frisch im November geschriebenen Roman überarbeiten will, kann man auch zwischen Seiten, Stunden, Minuten oder Zeilen entscheiden.
Zudem kann man (wenn man will) in eine »Cabin« (Hütte) eingeteilt werden. Diese (virtuelle) Hütte teilt man entweder mit vollkommen fremden Schreiberlingen, solchen, die entweder im gleichen Alter oder in der gleichen Region sind, oder man kann sich auch eine eigene Hütte erstellen und Leute einladen. Es gibt einen Cabininternen Chat, den es beim normalen NaNoWriMo nicht gibt, ein Grund weshalb ich das CampNaNoWriMo mehr mag, als den NaNoWriMo.

Aber wie bin ich überhaupt dazu gekommen?
Wie gut, dass ihr danach fragt! * schlägt riesengroßes Märchenbuch auf und räuspert sich *

Aaaaaaalsoooooo….

Es war einmal … im fernen Jahr 2012. Ich war kaum ein Jahr im Anti-Krea-Tief als die anderen User plötzlich über einen mysteriösen »Nano« zu schreiben begannen. Die Gespräche drehten sich vermehrt um Wordcounts und Wordcountgoals und Wordwars. Und weil nachfragen viel zu einfach wäre, konsultierte ich, um dieses mysteriöse Verhalten aufzuklären, meine damalige Informationsquelle Nummer 1: Youtube.
Ich stieß auf eine Youtuberin namens Kristina Horner, die die ganze Sache wunderbar erklärte und sogar ein Lied dazu machte.
Bald wusste ich: Das war das Richtige für mein frisch ausgegrabenes Projekt (nennen wir es ab jetzt einfach Projekt Katze). Das einzige Problem war: Es war bereits Ende November und somit ein bisschen schwierig, die 50.000 Wörter zu knacken.
Also nahm ich mir vor, im nächsten Jahr definitiv den NaNoWriMo in Angriff zu nehmen.
Im Dezember veranstaltete eine andere Userin in ihrem Forum eine Art Mini-Nano mit 10.000 Wörtern Wortvorgabe. Ich schrieb eine Vorgeschichte zu meinem Projekt Katze, das inzwischen sogar regulärer Bestandteil im Projekt ist. Die Wortvorgabe schaffte ich mit Leichtigkeit, sogar mit ein paar Tagen Pause dazwischen schaffte ich 1.000 Wörter mehr.
Ich dachte, mit ein bisschen Übung über das Jahr hinweg, würde ich den NaNoWriMo mit Links schaffen. Januar, Februar sowie März 2013 arbeitete ich weiter an Projekt Katze und nahm mir fest vor, am CampNaNoWriMo im April 2013 teilzunehmen.
Doch kurz vor dem Beginn des Camps ging mir die Puste bei Projekt Katze aus und kurzfristig beschloss ich, einfach ein neues Projekt zu beginnen. Projekt Eierschneider war geboren.
Das Camp im April lief wunderbar. Ich schaffte doppelt so viel Wörter wie im Dezember und schrieb gut die Hälfte von Projekt Eierschneider.
So gut wie die beiden Wettbewerbe liefen, konnte der NaNoWriMo nur ein Erfolg werden, oder?
Ich wandte dieselbe Technik an wie im April: Ich startete mit einem frischen Projekt (Projekt Schlucht), das mir schon länger im Kopf schwebte. Doch irgendwie war der Wurm drin. Ich schaffte kaum 21.000 Wörter.
Im nächsten Jahr nahm ich am CampNaNoWriMo im April und im Juni teil. Im April schrieb ich an Projekt Katze und im Juni wieder ein neues Projekt (Projekt Aurora Borealis) Bei beiden Camps schaffte ich wieder meinen Wordcount.
Im Camp April 2015 schrieb ich Projekt Katze endlich zuende. Daraufhin beschloss ich, dem regulären NaNoWriMo nochmal eine Chance zu geben. Allerdings war ich ein NaNo-Rebell. Ich suchte mir für jeden Tag eine Recherche Aufgabe wie zum Beispiel Charaktersteckbriefe von den Hauptpersonen, Stadtsteckbriefe von meinen erfunden Städten, eine Aufzählung und Erklärung der Fachbegriffe, die in meiner Welt existieren… (und wer sich fragt, warum zum Teufel ich das NACH Abschluss der ersten Fassung und nicht etwa davor gemacht habe …. ja, das frage ich mich auch ^^) und schrieb mir nach Abschluss entsprechend Wörter gut.
Die darauffolgenden CampNaNos verbrachte ich mit der Überarbeitung von Projekt Katze (und da ich den gesamten Roman im Grunde genommen neu geschrieben habe, war das sehr, seeehr schlauchend)

2017 versuchte ich mich wieder am NaNoWriMo mit Projekt Wolpertinger. Doch wieder habe ich nur 25.000 Wörter geschafft. :-( Dieses Jahr werde ich härter trainieren, damit ich 2018 endlich mal die 50.000 Wörter knacke.
Dieses CampNaNoWriMo verbringe ich mit der Überarbeitung von Projekt Katze, aber es ist eeeendlich das Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Als Ziel habe ich mir 1200 Minuten gesetzt, die ich mit Überarbeiten verbringen werde (das sind ca. 40 Minuten am Tag). Ich bin in einer Cabin, die sich »Nornennetz and Friends« nennt und ich freue mich schon total auf die Zeit.

Wie ist es mit euch? Macht ihr auch beim CampNaNoWriMo mit? Was ist euer Wordcountgoal? Oder seit ihr ein Überarbeiter wie ich? Schreibt es in die Kommentare, damit ich im Camp etwas zum Prokrastinieren habe …. ähhhmmm da ich mich sehr über eure Post freue

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