Ich habe mich im Februar recht kurzfristig entschieden, die Leipziger Buchmesse zu besuchen. Kurzfristig deshalb, weil mein Netzwerk bei meinem Eintritt (Oktober 2017) gefühlt mit allen Vorbeitungen schon fast fertig war.
Eigentlich wollten mein Freund und ich um diese Zeit in die USA nach Orlando fahren, doch irgendwie hat die Planung mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir uns vorgestellt hatten. Also haben wir Orlando auf nächstes Jahr verschoben. Dadurch hatte ich noch eine Woche Resturlaub von 2017 frei, die ich mir für diese Reise aufgehoben hatte. Und da Resturlaub immer Ende März verfällt, dachte ich mir »Mensch Cazze, gehst du auf die Buchmesse«
Abgesehen von der Bucon in Dreieich vor zwei Jahren war ich noch nie auf einer größeren Buchmesse.
Ich entschied mich, am Freitag zu gehen, da es am Samstag wahrscheinlich sehr voll, am Sonntag eben Sonntag und am Donnerstag Tanzkreis war (und den kann ich nicht ausfallen lassen, schließlich geht es da um die Gummibärchenkette!)
Also fuhr ich Freitag früh (halb zehn ist früh … okay?! Vor allem, wenn man bedenkt, dass ich Urlaub hatte … war das quasi mitten in der Nacht) mit meinem kleinen, blauen Ford Fiesta los. Mein Auto freute sich auch auf den Auslauf, da es in letzter Zeit nur 80-Schleich-Baustellenmarathon zwischen Bamberg und Nürnberg gewohnt war. Es dauerte seine Zeit, bis es sich traute, lief dann aber zu Höchstgeschwindigkeiten auf (die immerhin sagenhafte 160 km/h beträgt). Die Fahrt verlief weitestgehend ereignislos. Keine Staus, wenig Elefantenrennen, kaum Baustellen.
Alles wunderbar.
Und dann fing es kurz vor Leipzig an zu schneien.
Och nöööö!
Aber halb so wild, wir haben ja Allwetterreifen drauf.
Die Messe habe ich gleich gefunden und einen schönen Parkplatz für meinen Fiesta im letzten Eck bei den Bussen. Mit dem Eingang gestaltete sich das schon schwieriger. Doch es ist tendenziell immer schon mal gut durch das großes Tor mit dem riesengroßen Schild »Eingang« zu gehen.
Nachdem ich diese Hürde gemeistert hatte, ging ich zum Stand des Nornennetzes. Dort traf ich einige Nornen, die ich bisher nur über unseren geheimen Nornenetzdiscordserver kannte. An dieser Stelle nochmal ein großes WOW an alle Aufbaudekonornen. Der Stand sah einfach HAMMER aus. Er war ganz in weiß gehalten und Efeu rankte über den Köpfen. Passen dazu war auch der Loskelch, aus dem die Besucher ziehen durften und dann entweder ein Nornenbuch, Magneten, Postkarten, Goodies aus den Nornenboxen oder ein Zitat aus einem Nornenbuch gewinnen konnten.
Ich habe nicht gezogen, weil ich ein paar Lose gefaltet hatte, aber ich bekam trotzdem ein paar Postkarten. Und eine goldene Feder als Nornenerkennungszeichen.
Dann nornte ich mit ein paar anderen Nornen zum Catering hin und holten uns etwas zu Essen. Für mich gab es Wiener Würstchen mit Ketchup und sehr seltsam geformten Brötchen. Geschmeckt haben sie trotzdem.
Mit gefülltem Magen machte ich mich auf zu einem Rundgang durch die Buchmesse. Da es inzwischen aus allen Federkissen von Frau Holle schneite, war ich sehr froh, dass die verschiedenen Hallen durch Tunnel miteinander verbunden waren. Relativ zu Beginn drehte mir ein Herr von der Süddeutschen Zeitung ein zweiwöchiges Probeabo an, das ich nach Schreiben dieses Blogposts noch kündigen muss. Aber immerhin gab es Gummibärchen^^
In Halle 1 besuchte ich auf der Manga-Comic-Con den Stand von Rune und kaufte mir sämtliche Meeri-Mangas. Diese wurden mir von der Zeichnerin Chosen Vowels sogar persönlich verkauft und signiert.
Ein paar Stände weiter habe ich eine niedliche kleine Häkeleule gefunden, die ich natürlich mitnehmen musste. (Eigentlich wollte ich alle mitnehmen … und die süßen Alpakas vom Nachbarstand noch dazu … aber mein Geldbeutel hat mich leider böse angeknurrt. Außerdem war ich mir sicher, dass Euli sicher sauer auf mich wäre, wenn ich noch mehr Mitbewohner mitbringen würde, die ihr allesamt die wohlverdienten Chips wegfressen würden)
Und dann habe ich mir noch diesen Manga hier gekauft (weil…. ähmm … da sind Eulen drauf … okay?!)
Auf dem Rückweg kaufte ich mir ein Eis.
Wieder back in der Fantasyhalle kaufte ich mir beim Machandel-Stand die Anthologie »Es war einmal… ganz anders« auf Empfehlung von Norne Katherina Ushachov und die Anthologie »Die Putze von Asgard« (weil ich den Namen so witzig fand)
Ich ging zurück zum Nornenstand und hörte mir die Lesung von Norne Laura Kier an, die aus ihrem bald erscheinenden Roman »Perfektion-Die Veränderten« vorlas.
Danach flanierte ich mit ein paar Nornen noch mal über die Messe.
Also wir wieder zurückkamen, kam auch schon die Durchsage, dass die Messe bald schließen würde.
Was? Ich war doch gefühlt gerade erst angekommen!
Wir verabschiedeten uns fürs Erste. Einige Nornen fuhren zurück in die Nornen-WG, die anderen Nornen bauten den Stand ab. Ich ging zurück zum Parkplatz und buddelte mein Auto aus dem zentimetertiefen Schnee.
Da der ADAC meinem Nachbarauto beim Starten half, hatte ich schon ein bisschen Panik (seit ich letztes Jahr mit leerer Batterie mitten in der Fränkischen Schweiz gestrandet war, war ich eh dahingehend ein bisschen paranoid) doch mein Auto sprang ganz brav an.
Nach ein bisschen Abfahrtschaos ging es dann zum Nornenessen. Die Gaststätte war schnuckelig mit tollem Essen, freundlichem Personal und einem Zugang nach Narnia. Wir redeten über Verlage, den Unterschied zwischen bundesdeutschem und österreichischem Akzent und das Aufspritzen von Augenlidern mit Eigenblut (und welchen Effekt das bei Vampiren hätte)
Um halb elf verabschieden wir uns, da viele der Nornen am nächsten Tag auch noch auf der Messe waren.
Und ich buddelte mein Auto zum zweiten Mal aus. Vor ein paar Wochen hatte ich mich noch gefreut, dass ich diesen Winter um das Scheibenkratzen herumgekommen bin.
Dann ging es auf Heimreise. Nicht mehr rasend schnell mit 160, sondern eher schleichend langsam mit 60 weil nichts geräumt war. Komischerweise habe nicht wesentlich länger gebraucht als bei der Herfahrt.
(Hmmm… sollte einem zu Denken geben)
Es war zwei Uhr nachts, als ich todmüde, aber voller toller Erinnerungen ins Bett gefallen.
Fazit: Nächstes Jahr wieder Buchmesse, dann aber besseres Wetter.